1. Myofasziale Release® ¹
2. FDM nach S. Typaldos ¹
3. Die Behandlungstechniken
Was sind Faszien?
Im physiotherapeutischen Praxisalltag lassen sich viele Beschwerden durch herkömmliche Massage und Krankengymnastik nicht lindern oder beheben.
Die Ursachen liegen in Verklebungen und Verhärtungen im Bindegewebe.*
Eine Faszie (lat.: Band, Bündel, Verbund) ist ein umhüllendes und verbindendes Bindegewebe.
Jedes Gewebe wird von Faszien umhüllt und verbunden, auch Nerven, Blutgefäße und Organe. Faszien erhalten die Gewebeform/-struktur, dienen als Stoßdämpfer bei Bewegungen und schaffen untereinander eine reibungsfreie Verschieblichkeit. Außerdem laufen viele Stoffwechsel- und Immunprozesse zwischen den Faszien vegetativ ab. Faszien können auf Grund von Überlagerungen bis zu zwei Zentimeter dick werden (z. B. die Kreuzbein-Lenden-Faszie).
Je schneller und beweglicher ein Mensch ist, um so weniger verklebt sind die Faszien!
Warum das Fasziensystem behandeln?
In minderbeweglichen Muskeln und Bindegewebe befinden sich Verdickungen, Verhärtungen oder Verfestigungen (Austrocknungen), wodurch sich die Faszien verkürzen (körperliche Steifheit). Die Gleitfähigkeit und der Stoffwechsel des Gewebes werden ungünstig beeinflusst. Dies kann früher oder später zu (schmerzhaften) Syndromen und Fehlhaltungen führen. Durch Überlastung, Trauma (z. B. Prellungen, Narben, Überdehnungen, Risse), durch zu geringe Flüssigkeitszufuhr und durch falsche Ernährung wird die Verschieblichkeit ebenfalls beeinflusst.
1. Myofascial Release® *
wirkt durch gezielte Tiefengewebe-Behandlungstechniken auf das Fasziensystem und den Gesamtorganismus. Die Verschiebbarkeit des Bindegewebes wird verbessert, Gelenke werden entlastet, blockierte Gelenke und einseitige Bewegungsmuster lösen sich auf.* Da alle Gewebe im Körper mit Faszien miteinander verwoben sind, wirken auch umgekehrt Veränderungen in Organen auf das Bindegewebe und die Muskeln.
Der Therapeut untersucht auf Verdrehungen, Verdickungen und sichtbaren Veränderungen (Verspannungen, Triggerpunkte) im Bindegewebe/Muskeln. Danach wird gezielt und individuell eine Faszienbehandlung durchgeführt (siehe 3.).
2. FDM – Faszien-Distorsions-Modell* – nach Dr. med. S. Typaldos
Die FDM-Methode behandelt ebenfalls die Faszien und Muskelketten.
Stephen Typaldos (amerik. Arzt und Osteopath, 1957-2006) hatte erkannt, dass ein Patient seine Beschwerden auf sechs verschiedene Arten zeigt. Diese Hinweise zeigen dem Therapeuten gleichzeitig, wie der betroffene Bereich (Muskeln, Faszien, Gelenke, Wirbelsäule) behandelt werden muss.
Da diese Methode mit sehr intensiven Techniken durchgeführt wird, ist sie nicht immer für jeden Patienten oder jede Beschwerde geeignet!
Die 6 Arten der Fasziendistorsionen (nach Dr. med. S. Typaldos) *
1. Triggerband, 2. Hernierter Triggerpunkt, 3. Continuum-Distorsion,
4. Falt-Distorsion, 5. Zylinderdistorsion, 6. Tektonische Fixierung.
3. Die Behandlungstechniken (Grifftechniken) *
Bei der Tiefengewebebehandlung (Manipulation) mit osteopathischen Faszientechniken benutzt der Therapeut die Handballen, die Handknöchel, den Ellbogen, den Daumen, um die verhärteten Gewebe zu erreichen. Die Faszien können auch mittels Stretch-Griffen auf leichten Zug gebracht und solange gehalten, bis eine Lösung des Gewebes eintritt. Mit „Freiwinden“ folgt man den Verklebungen des Gewebe und gibt ihm die Möglichkeit sich von selbst zu lösen.